Das letzte Kapitel, aus dem Buch "Anleitung"....

Beschäftigt Euch noch mit dem, was ganz am Ende auf uns zukommt. Ich kann es in den nachfolgenden Seiten aufzeigen, wie es für ca. 60% von uns ungefähr ablaufen wird.

Alle wissen es, alle werden sterben. Standhaft verdrängen wir, uns mit diesem Thema zu befassen. Doch plötzlich weisst Du, bald. Vielleicht wird es Dir schon Monate, Wochen oder Tage vorausgesagt. Eventuell bist Du ein Glückspilz und erleidest einen natürlichen Tod durch Altersschwäche. Wie die Mediziner es nennen: „Multimorbider Krankheitsverlauf älterer Menschen“. In den deutschsprachigen Ländern sterben rund 60% mit 80 Jahren oder älter.

Nicht alle haben dieses Glück. Je nach Situation, wirst Du durch Therapien geschleust, über Monate oder Jahre wirst Du von einem zum nächsten „Spezialisten“ gereicht. Manchmal täglich mit Therapien behandelt, deren Wirkungen unvorhersehbar sind. Es wird eine Heilung in Aussicht gestellt, die je nach Fall, tatsächlich erfolgen kann. In anderen Fällen erfolgt ein Rückfall, dann neue Therapie-Rückfall-Therapie, das Rad beginnt sich zu drehen. Eine Demenz lässt den langsamen Zerfall etwas anders, aber nicht weniger frustrierend verlaufen.

Am Ende sind alle gleich, mit vernichtender Brutalität wird Dir bewusst, es geht zu Ende. Du reagierst wütend, ungläubig, suchst Schuldige, suchst nach Auswegen, versinkst in Selbstmitleid. Du verlierst die Kontrolle, ganz langsam. Die täglichen Visiten der Weisskittel an Deinem Bett, geben Dir einen letzten Funken Hoffnung. Du freust Dich an den ganz kleinen Dingen: Dem Vogelgezwitscher am frühen Morgen, dem Sonnenstrahl auf Deiner Bettdecke. Ein Besuch einer Dir nahe stehenden Person bekommt eine ganz andere Bedeutung. Deine Kräfte schwinden. Ein letzter Besuch in der Spitalkantine verlangt von Dir die Mobilisierung aller noch verfügbaren Kräfte. Danach gibt es nur noch die langsame Fortbewegung mit Deiner Gehhilfe, auf dem Flur der Palliativ-Station. Unendlich lange empfindest Du den langsamen Zerfall.

Vorausgesetzt Du bist noch Urteilsfähig, kannst Du JETZT Deine letzten Chancen, noch selbstbestimmt, wahrnehmen. Das gilt auch im Falle einer fortschreitenden Demenz.

In einer Patientenverfügung (falls Du diese nicht schon vorsorglich hinterlegt hast) kannst Du verbieten, dass gegen Dein Ende lebensverlängernde Massnahmen angewendet werden. Du hast die Möglichkeit, mit einer unterstützenden Organisation, den begleiteten Freitod durchzuführen. Bedingung ist, dass Du Dir das Sterbemittel noch selbst zuführen kannst. *

Aufgrund Deines gesundheitlichen Zerfalls, oder der fortgeschrittenen Demenz, wird Dir später die Urteilsfähigkeit abgesprochen. Dein Wunsch nach einem begleiteten Freitod ist dann nicht mehr möglich. Fehlt eine Patientenverfügung, entscheiden an Deinem Lebensende andere Personen, nach ihrem Gutdünken. Lebenserhaltende Massnahmen, wie künstliche Beatmung, künstliche Ernährung, Zuführung hoch dosierter Schmerzmittel und so weiter, können ergriffen werden. Die Gesundheits-Industrie muss oder kann ihre Aufgaben wahrnehmen und Dich „selbstlos“ am „Leben“ erhalten!

Alles wird mühsam. Aufstehen, das war vor langer Zeit. Geruch-, Geschmackssinne schwinden. Du konntest doch noch vor kurzer Zeit alleine auf die Toilette gehen, Dich duschen, Deinen Urin halten, dies geht nicht mehr. Der Körper verlangt nach nichts mehr. Deine Unabhängigkeit hast Du nun definitiv verloren. Die Urteilsfähigkeit wird Dir abgesprochen.

Der letzte Teil Deines Lebens interessiert Dich nicht mehr bewusst, läuft mehr oder weniger automatisch ab. Das Blut zieht sich aus den äusseren Extremitäten zurück, um die Funktion der Organe noch solange wie möglich aufrecht zu erhalten. Dann bauen auch die Organe ihre Tätigkeiten langsam ab. In den letzten Stunden entsteht Unruhe. Du tastest unkontrolliert umher. Glück dem, der dann die Hand einer nahestehenden Person findet, sonst ist es halt die Bettdecke. Eine letzte Panik bemächtigt sich Deiner. Mit unartikulierten Lauten versuchst Du etwas mitzuteilen. Am Totenbett meiner Gattin glaubte meine Tochter, die Worte: „Helft mir“ heraus zu hören.

Dann fällt der Sterbende in einen Dämmerzustand. Ab jetzt ist er alleine, atmet nur noch flach. Atemzug um Atemzug ist noch der letzte, sichtbare Vorgang, der noch funktioniert. Dann hört der Atem auf regelmässig zu sein. Immer länger werden die Abstände bis wir glaubten, das sei nun der Letzte gewesen. Aber es kam noch Einer, nach einer gefühlten Unendlichkeit und dann nichts Erkennbares mehr.

Der Herzschlag setzt aus. Was dann genau passiert wird wohl ewig verborgen bleiben. Mit Tierversuchen wurde, anhand von Messungen der Hirnströme, eine Art „End-Spurt“ nachgewiesen. Mit Botenstoffen wird der Körper geflutet, die normalerweise für Empfindungen wie Freude, Euphorie, Glück zuständig sind. Aus Nahtod-Erfahrungen von Verunfallten wurden uneinheitliche Erlebnisse berichtet. Einige sagten aus, ihren eigenen Körper an der Unfallstelle gesehen zu haben. Oft wurde mitgeteilt: Ereignisse aus dem Leben, wie in einem „Filmablauf“, erlebt zu haben. Ein Eintauchen in eine gleissende, helle Lichtumgebung war jeweils das Ende der rapportierten Empfindungen.

 

 

Es gibt Staaten, in denen diese Patientenhilfe verboten ist. Gewisse Kreise verhindern dort einen selbstbestimmten, würdigen Umgang mit dem Sterben. Die Patienten dürfen dort ungefragt, gewinnbringend bis zum Ende „gepflegt“ werden!

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